Job-Mentoring statt Weihnachtsgeschenke

Bereits im Sommer haben wir uns entschieden, auf Kundengeschenke zu verzichten und stattdessen 2 Ukrainerinnen mit Job-Mentoring zu unterstützen.

Alle Jahre wieder – die Frage: «Was schenken wir unseren Kunden zu Weihnachten?» Dieses Jahr haben wir uns entschieden, auf Kundengeschenke zu verzichten und stattdessen 2 Ukrainerinnen persönlich im Bewerbungsprozess zu begleiten.

Als die Anfrage von olteneinfach kam, gab es für uns nicht viel zu überlegen. Hier unser Know-How und unser Netzwerk einzubringen war gar keine Frage.

Mentoring auf freiwilliger Basis

Nach einem Kennenlern-Meeting in Olten, ging der gemeinsame Weg los. 2 Ukrainerinnen wurden durch Frau J. Bremicker in regelmässigen Coachings auf den Arbeitsmarkt Schweiz vorbereitet. Ein kurzer Einblick, woran gearbeitet wurde.

1. Bewerbungunterlagen aufbereiten

Als Erstes standen die Bewerbungsunterlagen im Fokus. Angepasst an die schweizer Erwartungen konnten die Lebensläufe in wenigen Coachings richtig vorbereitet werden.

2. Bewerbungsgespräche trainieren

Nachdem die Lebensläufe fertig gestellt waren, wurden die Bewerbungsbriefe individualisiert und die Diplome und Zeugnisse zusammen getragen.

Die bevorstehenden Bewerbungsgespräche zeigten sich als grosse Herausforderung aufgrund der Deutsch-Kenntnisse. In mehreren Gesprächen wurde mit Händen & Füssen sowie Google-Translate und vorwiegend auf Englisch der Ablauf eines Vorstellungsgespräches besprochen und geübt. Parallel dazu besuchten die zwei Frauen einen Deutschkurs.

In jedem Coaching gab es immer genug Zeit um Fragen zu beantworten z. B. zu Sozialversicherungen in der Schweiz, Lohnniveau, Quellensteuer, Sozialamt, Arbeitsverträge etc.

3. Rollenspiele sind nicht blöd

Gesprächstraining mit Rollenspielen macht grundsätzlich niemand gerne. Mit der anschliessenden Videoanalyse ergab sich daraus jedoch ein sehr wertvolles Instrument und es wurde von beiden sehr geschätzt.

Stärken & Schwächen als Klassiker im Vorstellungsgespräch. Durch die Flucht aus der Ukraine in die Schweiz konnten die beiden Frauen sehr viele Stärken finden. Sie mussten einen langen Weg auf sich nehmen um jetzt in einem fremden Land Fuss fassen zu können. So konnten gemeinsam Stärken & Schwächen definiert werden um im Vorstellungsgespräch von sich überzeugen zu können.

4. Happy End

Wir freuen uns sehr, dass nun beide eine Anstellung gefunden haben. Polina ist eine junge Studentin und kann ihr Studium in der Schweiz glücklicherweise in Winterthur weiterführen und jobt nebenbei als Buchhalterin in einem Teilzeitpensum. Darja war in der Ukraine als Anwältin angestellt und kann nun nach ihrer Flucht in der Schweiz im Teilzeitpensum als Dolmetscherin für die Sprachen Ukrainisch/Englisch/Deutsch arbeiten.

Wir freuen uns sehr für die beiden und hoffen, dass sie bald zurück in ein „normales“ Leben finden werden.

Uns hat es sehr viel Spass gemacht. Zu sehen, mit wie wenig wir Menschen unterstützen konnten, gab uns ein gutes Gefühl. In diesem Sinne wünschen wir allen

Frohe Festtage & einen guten Rutsch ins neue Jahr.